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Der Wind wirbelte letzte Woche ordentlich. Richtig ungemütlich war es draußen. Für gewöhnlich gehe ich jeden Tag an die frische Luft. An diesem Tag nicht. Ich machte es mir zuhause gemütlich. Eine liebe Freundin schrieb mir: „Starke Sturmböen heute… wind of change, change to the better!“ Das inspirierte mich. Diesen Wind der Veränderung spüre ich schon seit Längerem. Er hat auch mein Leben ordentlich durcheinandergewirbelt. Ich fühlte mich gegen Jahresende oft eingeengt, eingesperrt und nicht verstanden. Es tauchte etwas in mir auf, das ich nicht kannte – die Wut. Meine letzte Erinnerung an die Wut liegt in der Volksschulzeit. Ich durfte irgendetwas nicht machen oder haben. Daraufhin hüpfte ich voller Wut auf meine selbstgebastelte Laterne, auf die ich sehr stolz war. Dann war ich noch wütender, weil meine schöne Laterne kaputt war. Meine jetzige Wut war im Vergleich dazu harmlos, aber ich bemerkte eben, dass Wut vorhanden war.

Doch zu Jahresbeginn begann sich alles zu drehen. Aus der Wut wurde Mut. Ich verspüre Aufbruchstimmung. Wenn ich zurückblicke, dann hat sich mein Leben verändert. Wenig ist beim Alten geblieben. Meine Werte haben sich verschoben. Vieles, was mir früher wichtig, war, hat heute keine Bedeutung mehr. Der Wind der Veränderung hat sehr viel Klarheit in mein Leben gebracht. Er hat sehr viel Neues entstehen lassen. Das Ganze ist mit einer enormen Geschwindigkeit passiert. Manchmal war mir dieser Wind zu stark und ich hatte das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Vielleicht hat es aber auch genau diese Stärke gebraucht damit Neues entsteht.

Jetzt, einige Tage später, sitze ich hier im warmen Haus und schaue in den Garten. Das Dach der Gartenhütte ist kaputt. Es war der Wind. Das Dach ist beschädigt aber die Hütte steht. In ein paar Wochen werden wir sie reparieren und die Hütte wird in neuem Glanz erstrahlen. Hätte es den wind of change nicht gegeben, hätte es wahrscheinlich keine Veränderung gegeben und die Hütte könnte nicht in neuem Glanz erstrahlen.