Als wir nach dem Mittagessen über den Marktplatz in Mattsee spazieren, fällt mir das Café auf. Es kommt mir, wie der Marktplatz, bekannt vor. Natürlich war ich zuvor schon in Mattsee. Das Schloss, den See und das Hotel mitten im Ort hatte ich noch in Erinnerung. Doch an das Café und den Marktplatz hätte ich mich nicht mehr erinnert, wenn ich sie jetzt nicht gesehen hätte. Wir gehen weiter Richtung See. Die Kinder laufen umher, spielen fangen und erfreuen sich an den Laubblättern. Es ist windig und ich betrachte das Wasser des Sees. Mein Blick wandert Richtung Strandbad. Mir fällt ein, dass ich auch das Strandbad kenne. Ich war schon dort. Es muss im Sommer vor etwa 10 Jahren gewesen sein. Die gesamte Familie machte Urlaub im Salzburger Seenland, gefühlt einen gesamten Sommer lang. Unser Hotel war, soweit ich mich erinnern kann, am Wallersee. Am Weg zum Schloss treffen wir Perchten. Mit einer Drohne wird ein Video gedreht, vermutlich für Werbezwecke. Mein Sohn fürchtet sich, ist dennoch neugierig. Gemischte Gefühle, heiß und kalt. Manche mögen das. Ich nicht. Ich bevorzuge Beständiges. Im Schloss Mattsee besuche ich eine Vernissage. Nur kurz, die Kinder drängen darauf Richtung Spielpatz zu gehen, welchen sie schon vom Auto aus sahen. Wir gehen also wieder runter zum See. Die Sonne scheint nun. Mir wird warm mit meinen dunkelbraunen Herbststiefeln, meiner dunkelgrünen Jacke und dem Stirnband. Die Sonne spiegelt sich im See wider. Das Wasser glitzert. Es hat eine mesmerisierende Anziehungskraft auf mich. Ich will es bestaunen und gehe ganz nah zum See. Mir wird heiß. Ich gebe mein Stirnband runter und bemerke, dass nun etwas ins Wasser gefallen ist. Ich greife nach meinen Creolen. Eine ist weg. Eine goldene Creole mit braunen Strasssteinen von mir liegt nun im Mattsee, die andere trage ich noch bei mir. Ich frage mich, welchen Wert eine Creole ohne passendes Gegenstück hat. Im Sommer ist mir Ähnliches passiert. Beim Sprung in den Attersee verlor ich eine Creole mit Perlen. Die zurückgebliebene Creole konnte ich nicht wegschmeißen. Sie liegt bei mir zuhause. Sie erinnert mich an den Attersee. Nun habe ich eine weitere einzelne Creole ohne passendes Gegenstück. Ich könnte mich nun ärgern, die übriggebliebene Creole wegschmeißen. Aber ich beschließe mich nicht zu ärgern, denn wenn Altes geht, kommt Neues und die einzelne goldene Creole mit den braunen Strasssteinen werde ich zuhause aufbewahren. Sie wird mich daran erinnern, dass das passende Gegenstück dazu im Mattsee zu finden ist.
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