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Tennistraining

Ich stand auf einem Tennisplatz in Frankreich, irgendwo auf dem Land zwischen Bordeaux und der Bucht von Biskaya. Ich ging als Siegerin hervor und bekam einen Lorbeerkranz. Es war mein vorläufig letztes Spiel. Das ist nun etwa zwanzig Jahre her. Ich habe wieder Lust bekommen auf Tennis und nehme nun Trainerstunden. Ich und der Trainer stehen auf dem Platz. Der Trainer besitzt sehr viele Tennisbälle und da ich mit ihm allein trainiere, sind alle Bälle für mich bestimmt. Manchmal ist es richtig anstrengend. Manchmal habe ich Muskelkater. Manchmal will ich dann doch nicht zum Training, weil ich meinen freien Vormittag lieber zum Schreiben nutzen würde. Aber ausgemacht ist ausgemacht also fahre ich zum Training. Er erkundigt sich nach meinem Buch, seine Frau möchte es lesen. Das freut mich, es ist aber noch nicht fertig. Wir spielen. Ich bewundere ihn für seine Motivation und für sein Pflichtbewusstsein. Wenn wir die Bälle einsammeln, sprechen wir über Kroatien. Wir teilen eine Kroatienliebe. Wir tauschen uns über Orte und Immobilien aus. Wir spielen weiter. Manchmal fällt es mir schwer den Fokus zu halten. Zeilen für mein Buch schießen mir durch den Kopf. Keine Ahnung warum. Ich kann sie jetzt nicht aufschreiben, will sie aber festhalten. Ich schiebe sie dennoch beiseite. Ich muss mich jetzt konzentrieren. Als wir fertig sind mit dem Training meint er, er wünsche sich einen Krimi, der in Kroatien spielt. Das ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Ich kann mir nicht mal einen Krimi ansehen. Ich hielt noch nie einen Krimi in meiner Hand. Ich würde nicht schlafen können. Ich bleibe lieber bei den Liebesgeschichten. Zufrieden fahre ich vom Training nach Hause. Die Zeilen kommen wieder. Zuhause schreibe ich sie auf. Schön war das Training und auch inspirierend.