Ich stand an der Kasse und musste warten, bis ich an der Reihe war. Ich beobachtete das Geschehen um mich. Vor mir eine Mutter mit ihrer Tochter. Die Mutter legt den Einkauf auf das Förderband. Das Mädchen möchte Kaugummi. Hinter mir ein Teenager mit einem Einkaufswagen. An der anderen Kasse ein älterer Herr. Er diskutiert mit der Kassiererin über den Preis der Cashewkerne. Sie sind ihm zu teuer, er lässt sie liegen. Nun wird am Förderband Platz für meinen Einkauf. Es ist wieder einmal ein ungeplanter Großeinkauf geworden. Neben Lebensmittel ist auch ein Trolley dabei. Er hat mir gefallen, er kommt mit auf meine bevorstehende Reise. Ich befülle das Förderband. Zu dem Teenager hinter mir hat sich nun ein Mann gesellt. Es dürfte sein Vater sein. Er ist groß und einige Jahre älter als ich. Seine Haare sind grau meliert, seine Kleidung sportlich-elegant. Er sieht mir zu wie ich alles auf das Förderband räume. Ich schaffe es, das gesamte Förderband zu befüllen und auch das wird noch knapp. Ich spüre seine Blicke auf mir. Es ist mir unangenehm. Ich sehe ihn nun nicht mehr an. Ich will keinen Blick erwidern, keine Hoffnung erwecken. Zwischen Förderband, Einkaufswagen trifft mein Blick seine Schuhe. Ich bin überrascht, dasselbe Modell habe ich zuhause. Diese Sneaker gibt es nur in Italien. Womöglich teilen wir eine Italienliebe oder zumindest eine Sneakerliebe. Das gesamte Förderband ist nun prall befüllt und ich muss nun vor, um den Einkauf in meine Einkaufstaschen zu packen. Ich bin froh über den gewonnenen Abstand. Allerdings wird dieser mit jedem von mir eingepackten Lebensmittel kleiner. Er steht wieder neben mir. Wärme steigt nun in mir auf. Ich spüre sie in meinem Gesicht. Ich möchte meine Haube runtergeben, habe aber keine Zeit. Ich muss den Einkauf wegpacken und ich muss hier raus. Nun hat mein gesamter Einkauf das Förderband verlassen. Die Kassiererin nennt mir den Preis. Ich ziehe die Karte schnell durch. Ich habe es eilig. Der Kassiererin will mir irgendwelche Rabattsticker geben, die ihr indem Moment auch noch ausgehen. Zwangspause. Ich muss warten. Er nutzt die Gelegenheit und spricht mich an. Ich kann darauf gar nichts sagen, kann nur lächeln. Die Kassiererin drückt mir endlich die Sticker in die Hand. Ich packe meinen Einkaufswagen und mache mich schnell Richtung Ausgang. Ich will zu meinem Auto, will in Sicherheit. Er läuft mir nach. Er bringt mir meinen soeben erworbenen Trolley. Ich hatte ihn an der Kasse vergessen. Ich bedanke mich und verschwinde mit dem Einkaufswagen und dem Trolley im Lift. Ich packe alles schnell ins Auto und steige ein. Ich atme durch, nehme einen Schluck vom Kokoswasser. Ich bin irritiert über mein Verhalten, muss über mich lachen. Offensichtlich kann auch ich weglaufen noch ziemlich gut.
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