#belotusBOOKs

Ich habe das Ende für mein Buch gefunden. Ganz unerwartet schrieb ich den Roman letzte Woche zu Ende. So zufällig wie sich das Ende dieses Romans ergab, so zufällig hatte die Geschichte begonnen. Ich hatte nie vor ein Buch zu schreiben. Ich bin Molekularbiologin. Mein ganzes Leben lang war ich von den Naturwissenschaften fasziniert und wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich ein Buch schreiben werde, dann hätte ich mir vielleicht ein Sachbuch vorstellen können. Und wenn mir jemand gesagt hätte, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt, welche in Grado beginnt, hätte ich die Augen verdreht und wäre weitergegangen. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Der Zufall führte mich nach Grado, Italien. Dort traf ich auf einen Mann. Ich sah ihn und wusste, dass ich ihn kenne, obwohl ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Ich dachte viel über diese Begegnung nach. Mir kam die Idee, die Geschichte aufzuschreiben. Ich fand Gefallen am Schreiben. Die Geschichte ergab sich wie von selbst. Ich dachte nie darüber nach, was ich schreiben könnte. Es gab kein Konstrukt in meinem Kopf, keinen Plan. Ich ging spazieren, schaltete meine Gedanken aus, lauschte der Natur und die Wörter tauchten einfach auf. Ich musste sie nur noch zuhause niederschreiben. Das Ende des Romans fand ich allerdings lange Zeit nicht. Ich suchte das Ende zu Pfingsten in Grado. Ich fand es nicht. Ich wurde ungeduldig und wusste zugleich, dass ich mich in Geduld üben musste. Im Juli suchte ich weiter nach einem Ende in Süditalien. Ich fand es wieder nicht. Doch als wir zuhause waren, hatte ich einen Traum. Er handelte von meiner Hauptfigur im Roman. Am nächsten Tag saß ich vor dem Laptop, um diesen Traum in den Roman einzufügen. Ich schrieb diesen Traum nieder und dann schrieb ich weiter. Stunden vergingen und schließlich hatte ich beim Schreiben das Ende für den Roman gefunden. Ich war voller Freude. Es war befreiend. Die Geschichte steht. Jetzt muss sie noch überarbeitet werden.